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Landkreis Tuttlingen erhält European Energy Award

Umweltminister Franz Untersteller hat Landrat Stefan Bär und Wirtschaftsdezernent Michael Guse im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn am Dienstagabend den European Energy Award für den Landkreis Tuttlingen überreicht. „Der Landkreis Tuttlingen ist bereits früh bei den Themen Energie und Klimaschutz eingestiegen. Wir haben viele Aufgabenfelder, bei denen diese Themen eine gewichtige Rolle spielen, angefangen von den eigenen Liegenschaften über die Entsorgung bis hin zur Mobilität, um nur einige Beispiele zu nennen. Durch die Teilnahme am EEA haben wir ein Instrument in die Hand bekommen, das einen sinnvollen Energie- und Klimaschutz-Managementprozess angestoßen hat, in dem alle Beteiligten zusammenarbeiten und bei dem die Verbesserungen messbar sind. Der Erfolg ist dabei der beste Motivator. Unsere Mitarbeiter haben tolle Arbeit geleistet“, so Landrat Stefan Bär im Rahmen der Verleihung. Jüngste Kinder der Kreisaktivitäten sind die Teilnahme an einem Pilotprojekt des Landes zur nachhaltigen Mobilität im ländlichen Raum und ein richtig gut gelungenes integriertes Klimaschutzkonzept als künftige Leitplanken für das Engagement des Landkreises.

Insgesamt nehmen in Baden-Württemberg momentan 96 Städte und Gemeinden sowie 19 Landkreise am European Energy Award teil. Davon sind 68 Städte und Gemeinden sowie 15 Landkreise zertifiziert. Deutschlandweit sind es derzeit 277 Städte und Gemeinden sowie 45 Landkreise, die am eea teilnehmen.

Auch die Landkreise Enzkreis, Göppingen, Lörrach, die Städte Aalen, Bad Wurzach, Meßkirch, Neuenburg am Rhein, Oberndorf am Neckar und Schwäbisch Hall, sowie die Gemeinden Berg, Fronreute, Grünkraut, Ilsfeld, Königsfeld, Korb, Maselheim, Mietingen, Weissach im Tal und Wolpertswende wurden gestern mit dem eea ausgezeichnet.

Am European Energy Award teilnehmende Kommunen erhalten vom Umweltministerium einen Zuschuss von 10.000 Euro. Zudem können eea-Kommunen im Rahmen des Programms „Klimaschutz-Plus“ einen höheren Fördersatz für investive Maßnahmen in Anspruch nehmen. Auch ermöglicht der European Energy Award den Kommunen die Teilnahme am Förderprogramm „Klimaschutz mit System“.

Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft berät die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH interessierte und teilnehmende Kommunen über den European Energy Award und gibt praktische Hilfestellung für das Zertifizierungsverfahren.

Hintergund

Der Landkreis Tuttlingen ist bereits seit 2002 mit EMAS, dem damaligen Öko-Audit mit Umwelterklärung, im Bereich Energie und Klimaschutz aktiv. 2003 kam der landkreisübergreifende Ringzug als innovatives und umweltschonendes Mobilitätskonzept dazu. 2008 wurde die Energieagentur gegründet. Es folgten der hundertprozentige Bezug von Ökostrom und die Erweiterung der Energieagentur in eine regionale Organisation. Der Einstieg in den European Energy Award kam 2011 hinzu. 2014/15 wurde dann ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellt, das neben einem Leitbild

und einem umfassenden Maßnahmenkatalog eine fortschreibbare Energie- und CO2-Bilanz sowie eine Gebäuderichtlinie für landkreiseigene Gebäude beinhaltet. Leuchttürme gibt es einige: ein vorbildliches, innovatives Deponiegasverwertungskonzept zur Minimierung schädlicher Methanemissionen 2014/2015, die Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzepts in 2015 oder die vorbildliche energetische und stoffliche Verwertung von Abfällen. Weiterhin

hat der Landkreis Tuttlingen umfassende, institutionalisierte und dauerhafte Energieeinsparprojekte an der landkreiseigenen Ferdinand-von-Steinbeis-Schule und die aktive Beteiligung am Modellprojekt „nachhaltige Mobilität“ für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg vorzuweisen. Auf Basis all dieser Aktivitäten erreichte der Landkreis bei seinem ersten externen Audit mit 64 Prozentpunkten ein respektables Ergebnis, das innerhalb eines Jahres ausgehend von 38 Prozent erzielt wurde. Als Belohnung für das hohe Tempo konnte der Kreis Tuttlingen beim Landeswettbewerb Leitstern Energieeffizienz den Sonderpreis für den Aufsteiger des Jahres einfahren.